Spuren des Unsichtbaren

ChatGPT Image 28. Aug. 2025 12 07 23

In Afrika liegt Wakanda, ein Reich voller Wohlstand und Glück. Den Menschen dort geht es gut. Mit einer fast märchenhaften Technik werden alle Krankheiten geheilt. Dieses Reich ist geheim. Niemand weiß, dass es existiert.

Mit ihrer fortschrittlichen Technik bleiben seine Bewohner verborgen vor den Augen der Welt. Ein perfekter Ort, aber eben erfunden. Wakanda gibt es natürlich nicht wirklich, sondern nur im Film. Im sog. „Marvel-Universum“ – einer fiktiven Welt aus Comics und Filmen, in der zahlreiche Superhelden gegen Superschurken kämpfen. An so ein geheimes Reich könnte man denken, wenn man folgenden Vers aus der Bibel liest:

Jesus Christus spricht: Das Reich Gottes ist mitten unter euch. (Lk 17,21)

Dieser Satz wirft Fragen auf: Wo soll dieses Reich sein? Warum sieht man es nicht? Und wenn es wirklich mitten unter uns ist, warum fällt es uns so schwer, es zu erkennen?
Jesus spricht nicht von einem Land mit Grenzen und Hauptstadt. Er meint etwas Unsichtbares, das dennoch real ist. Manchmal erleben wir es, ohne es so zu nennen. Etwa wenn wir mit der Familie an einem Tisch sitzen und spüren, wie gut es tut, miteinander verbunden zu sein. Oder wenn man in einem Gottesdienst sitzt und plötzlich von diesem warmen Gefühl durchströmt wird und der Gewissheit, nicht allein und verloren zu sein, sondern geborgen und beschützt. Solche Erfahrungen sind wie Fenster in eine andere Wirklichkeit. Sie lassen uns ahnen, dass unsere Welt nicht nur aus Konflikten, Sorgen und Vergänglichkeit besteht. Sie ist auch erfüllt von Licht, Nähe und Hoffnung. Gottes Reich ist schon längst unsichtbar und unerkannt da. Wo wir Liebe erfahren und weitergeben, wo wir Frieden stiften oder Hoffnung wachsen lassen, da wird dieses Reich greifbar. Wir sind nicht die Erbauer dieses Reiches, aber wir dürfen es entdecken und mitgestalten. Jesus malt uns vor Augen, wie es funktioniert. Es wächst leise und unsichtbar und trägt die Verheißung, dass am Ende der Tage nicht Angst und Dunkelheit das letzte Wort haben, sondern Vertrauen und Leben. Es liegt an uns, dieses Reich Gottes sichtbar werden zu lassen.