Sorglos

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Habt ihr schon vom „Sorglosmakler“ gehört? Auf seiner Internetseite wirbt er mit einem Rundum-Sorglos-Paket: Haus verkaufen, Wohnung suchen, Eigentum erwerben – alles kein Problem. Der Sorglosmakler kümmert sich um alles: Optimaler Verkaufspreis, maximale Transparenz, Sicherheit, Nachhaltigkeit, Engagement – was will man mehr?

Meist gehen die Sorgen schon vorher los: Man will sein Haus gar nicht verkaufen. Man muss es tun, weil man zu alt geworden ist, der Traum vom gemeinsamen Eheglück geplatzt ist oder die Firma den gut bezahlten Arbeitsplatz wegrationalisiert hat. Wenn wir Deutschen eins können, dann ist es, uns Sorgen machen. Selbst wenn einmal alles gut läuft (was es selbstverständlich nie tut), machen wir uns Gedanken, dass die guten Tage irgendwann zu Ende sein könnten. Darauf antwortet Paulus im Philipperbrief:

Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! (Phil 4,6)

Man könnte unsere Sorgen mit Steinen vergleichen, die wir in unserer Tasche herumtragen. Wir holen sie bei Gelegenheit hervor, betrachten sie eingehend und tun sie wieder zurück. Mit der Zeit werden die Sorgen immer mehr und beschweren unser Leben. Paulus sagt, wir sollen die Sorgen bei Gott abgeben. Dort sind sie gut aufgehoben, denn Gott hat viel Platz bei sich und weiß, was er damit machen kann.

Man könnte einwenden: Was weiß Paulus schon von unseren Sorgen und Nöten? Wahrscheinlich nicht viel, aber er schreibt diese Zeilen, als die Nöte regelrecht über seinem Kopf zusammenschlagen: Er sitzt im Gefängnis ohne zu wissen, wie es weitergeht. Aber er bleibt mit seinen Problemen nicht allein. Paulus weiß, dass Gott die geheimnisvolle Fähigkeit hat, Sorge in Freude zu verwandeln; davon spricht Paulus in diesem Abschnitt: Unsere Freude soll vollkommen sein, und das wird sie, wenn wir ein Gegenüber haben, bei dem wir die Dinge loswerden können, die uns zu schaffen machen. Wenn wir den Sorgenhaufen abtragen, verstellt er uns nicht mehr den Blick auf die schönen Dinge, für die wir dankbar sein können.

Die Folge ist, dass Frieden bei uns einkehren kann. Mit diesem berühmten Segen, dass der Friede Gottes unsere Herzen und Sinne bewahren möge, endet dieser Abschnitt nämlich. Das ist das Ziel, und wir werden es erreichen. Vielleicht nicht heute oder morgen; ganz sicher aber am Ende unserer Tage.