Mir geht es gut

Wenn Torsten Sträter und Kurt Krömer eine Sendung zusammen machen, verspricht es normalerweise lustig zu werden. Diesmal ging es nachdenklich, ja sogar ernst zu, denn sie sprachen über eine bisher unbekannte, dunkle Seite ihres Lebens: Depressionen.

Es klingt paradox, dass zwei Komiker, die andere zum Lachen bringen, im Privatleben mit geradezu erdrückender Schwermut zu kämpfen haben, mit einem zerbrochenen Herzen. Beide berichten, sie hätten lange gezögert, sich helfen zu lassen, bis es fast zu spät war. Sie sind der Meinung, dass man viel zu selten über diese Erkrankung redet – deshalb diese Sendung „Chez Krömer“.

Warum ist das so? Zerbrochene Herzen passen nicht zum perfekten Moment, den wir gern aller Welt zeigen, zum Beispiel auf einem Foto: Der Sonnenuntergang am Strand, das Lagerfeuer im Hintergrund und das Glas Wein in der Hand – das soll für alle sichtbar das eigene Leben symbolisieren: Mir geht es (wahnsinnig) gut! Und wenn es nicht so ist? Was dann?

Ein Vers in Psalm 147 gibt Antwort:

Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden. (Psalm 147,3)

Wer eine schwere Krise erlebt hat, ist danach nicht derselbe wie vorher. Sie ist vergleichbar mit einer Vase, die aus der Hand gerutscht ist und auf dem Boden zerschellt. Es ist ein Glück, wenn man sie wieder zusammensetzen kann, aber die Bruchstücke sind danach immer noch zu sehen, so sehr man sich auch bemüht, sie zu kaschieren. In Japan gibt es eine Technik, die das Gegenteil macht. Kintsugi fügt die Scherben so aneinander, dass die Bruchstellen besonders hervortreten und sichtbar werden. Dem Klebstoff werden Pigmente aus Gold beigemischt und so entsteht aus dem Zerbrochenen etwas Neues und Edles.

Der Glaube an Gott ist wie das Gold, das die Bruchstücke unseres Herzens veredelt. Es ist nicht schön, wenn das Leben zerbricht und in Scherben vor einem liegt. Aber es lässt sich mit Gottes Hilfe wieder zusammenfügen und danach sind wir nicht wie früher, aber vielleicht „veredelt“. Die Bibel nennt das Heilung: Die Bruchstücke fügen sich wieder zusammen und machen aus dem, was vorher war, etwas Neues und Schönes. Wenn das gelingt, ist es jedes Mal ein Wunder.

Jesus sagt einmal, er sei gekommen für die Kranken und nicht für die Gesunden. In dieser Aussage zeigt sich, wie Gott uns sieht: Als Menschen, die Heilung brauchen.

Das Gespräch zwischen Torsten Sträter und Kurt Krömer hat auf YouTube fast fünf Millionen Aufrufe. Das sind mehr als doppelt so viele, wie bei den anderen Gesprächen dieser Reihe. Offensichtlich sehnen sich viele Menschen nach Heilung. Möge dieser Vers auch in unserem Leben wahr werden.